Freitag, 24. Februar 2017
schwarzer tag
liebe andere seite der welt,
heute war irgendwie ein harter tag. ich vermisse meine lieblingsschwester, die inzwischen hoffentlich gut bei dir angekommen ist und ja vielleicht auch schon ein paar neue freunde gefunden hat.
trotzdem habe ich es in den letzten tagen nicht geschafft, mich vernünftig bei ihr zu melden. schwaches bild, schwache woche.
ich bin noch immer gefangen zwischen den alltäglichen kleinigkeiten, einer unaufgeräumten wohnung und einer wirklich zäh verlaufenden trennung... heute habe ich es endlich geschafft, ihm zu schreiben und stieß auf unverständnis. ich musste deutlicher werden. ein gespräch wird da doch eigentlich schon überflüssig. es nervt trotzdem ganz schön, dass man manchmal für sein eigenes glück jemand anderem leid zufügen muss.
morgen ist es hoffentlich vorbei.

morgen... morgen gehe ich vielleicht in die lulu an der hamburgischen staatsoper. das wird aufregend und mich sicher auch gut zerstreuen. und dann wird fleißig weiter gearbeitet.

letzten sonntag hatte ich das beste klassische konzert, das ich je gegeben habe. und das, obwohl ich wegen krankheit so wenig geübt hatte. und obwohl ich mit leichten katererscheinungen gespielt habe. vielleicht ja auch deshalb. you never know..
am vorabend wurde ich von manuel zu seiner kleinen geburtstagsfeier eingeladen. und wider erwarten bin ich dann doch bis sehr früh auf den beinen geblieben und war sehr angetrunken. aber dafür habe ich einen sehr schönen, emotional erfrischenden abend verbracht.

liebe andere seite, bitte pass gut auf meine kleine schwester auf und lass sie noch ein paar schöne sonnenuntergänge erleben, bis es mit der sicherlich anstrengenden uni richtig losgeht.

auf bald!

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Freitag, 17. Februar 2017
fernweh?
liebe andere seite der welt,
es sind nun drei tage vergangen, seit dieser eine wichtigste mensch der welt zu dir geflogen ist. es fühlt sich alles gar nicht nach abschied an, das wiedersehen scheint so zeitlos nah. ein wenig neid empfinde ich, wenn ich an dein fernes sommerklima und deine sicherlich unfassbar schönen sonnenuntergänge denke. durch jede nachricht, die sie mir schickt, erlebe ich, ganz romantisch verklärt, die schönheit, die du unzweifelhaft bietest, mit. ... ich merke, die gedanken verästeln sich ins kommata-überladene träumen... die neugier steigt, sie (und dich) zu besuchen.

zurück ins hier und jetzt. mein drang, ebenjenem zu entfliehen, mag verursacht sein durch eine desolat chaotische wohnung. drei tage grippe/erkältung/bazillus maximus haben ihre spuren hinterlassen. geschirr stapelt sich, taschentücher pflastern den boden und lassen ein wenig teppich erahnen, zettelchaos, verursacht durch den versuch, sich an abrechnungen zu machen. ich habe schon überlegt, wie viel sagrotan ich kaufen muss, um die wohnung für einen zwischenmieter keimfrei zu bekommen.
zwischenmieter... dieser lästige gedanke.
ich weiß, ich muss jemanden in die wohnung nehmen. irgendwer muss den leeren platz in dem leer hinterlassenen zimmer zwischenzeitlich (!) ausfüllen.
aber alle gedanken der zwischenzeitlichkeit machen dennoch erst die zeitspanne ihres fortbleibens bewusst - dass es eine ganze weile dauern wird, bis ich sie wiedersehe. die leere jetzt noch lässt mich denken, es wäre nur ein kurzer urlaub. ein zwischenmieter schafft halbjährliche realität.
aber ich bleibe ruhig, auch wenn der gedanke eines zwischenmieters mir noch immer nicht behagt. zwischen dieser halbjährlichen realität und einem zeitlos nahen wiedersehen steht nur ein blinzeln der zuversicht, das mich beruhigt: egal wie weit eine distanz ist (in zeit und raum), gedanken, worte, hoffnung, freude, trauer, heimweh, fernweh schaffen eine distanzlosigkeit zwischen dem hier und dem dort. ganz sicher.

ich schreibe dir bald wieder, liebe andere seite. pass gut auf sie auf!

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Montag, 13. Februar 2017
schwalben
manche seelen die sich trennen
sind in der trennung sich noch nah
manche seelen die sich kennen
erkennen blind sich immerdar

manche sehnen sich nach wiedersehen
manche sehen sich nie wieder
viele leiden wenn sie sehen
wie fern es ihre liebsten trägt
und freuen sich im herzen doch
erträgt es tief verbundne sehnsucht

manche haben trotz der trennung
sich niemals ganz und gar verloren
und manche die sich doch verloren
leben ferne miteinander fort

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