die andere seite der welt

liebe andere seite der welt,
passt du gut auf sie auf? geht es ihr gut?

ich bin schwach.. mir fehlt die liebe, mir fehlt das leben hier. die zeit plätschert so dahin. was ich wohl bedeutungsvoll genommen hätte, nehme ich sachlich (man könnte sagen: stumpf?) als gegeben hin. dinge passieren, menschen kommen und gehen, ich warte.. warte...
der herbst erhellt mich. meine zeit. wind und wetter, die ich leider aufgrund einer kleinen herbsterkältung mit heftigem fieber nicht so ganz genießen konnte bisher, locken mich aus meinem schneckenhaus.
manchmal reicht so wenig, einen glücklich zu machen. und manchmal ist so viel, was dagegen wiegt. ich könnt es wohl nicht einmal benennen.

ich hoffe, im land der strände ist es nun tag, wo hier nacht ist. ich hoffe, da drüben geht das leben in munterem treiben und schönstem jubel dahin.
bald schon ist der jubel wieder zu haus.
ich zähle jeden tag bis dahin.

ich schrieb lyrik
um lyrik zu schreiben
den kopf in den wolken im
sand auch ziehen gedanken
und worte als herzensschreie
stille bahnen verliere darin die
stimme die sprache bald auch -
und schreibe weiter
um stumm zu bleiben

das rote sonnenauge
glitzert leise noch
in sanften wellen
von kühler abendluft
ganz heimlich in das bild gemalt
bald sinken auch die
letzten strahlen in
das tiefe dunkle nass
verblasst der abend
trübe werden die gedanken -

dein bild jedoch verblasst mir nicht
und leuchtend - rot und golden -
gehst du mir auf entsteigst
der dämmrung falbem schein
und bist heller trost mir
und in aller ferne mir noch nah