die andere seite der welt

an die zeit
die wir teilten
zurückgekehrt
an den ort der
in vergangenheit liegt

wie hat sich alles verändert..
staunen die augen
ein blinzeln ein
bild von damals
und heut weiß das herz
blieb alles dir treu

mit spitzen fingern wälzt er sich
durch tausend dicke seiten
zahlen formen worte sind ihm gleich
ein bücherwurm der - ob er sich auch
durch tinte frisst - die worte nicht
verdaut und zehrend träumt
von höhrem sinn..

ein pergamentnes knistern
treibt ihn aus dem schlaf
und zahlen seiten worte formen
sich zu einer einzigen gebärde:
ein kaltes müdes lindwurmlächeln
dann erstarrt er und weiter
schläft er tausend jahr und mehr

verwegene nachtigallen
schreie hallen in der dunkelheit
zünden mir nachtgewitter
tröpfeln leise den vergorenen
traumgallensaft drei tropfen wermut auch
bald kräuselt der wein seine rotgläserne stirn
und wellen singen blitzende küsse
und ich kippe die wiege
meines lebensschlummertrunkes

schmutz der nacht
fortgewischt zugunsten
klarer gedanken

klare gedanken
bescheinen taghell tadelnd
die versunkene nacht

schmutziges stöhnen
versunken in armen und kissen
heller die schreie der scheinvollen nacht

klare gedanken rufen: alte liebe?
fortgewischt bald zugunsten
der schamvollen nacht